Bau- und Nutzungsgeschichte bis 1945
Seit dem 14. Jahrhundert ist die Geschichte von Wagenitz mit der Geschichte der Familie von Bredow verbunden. Der erste Wirtschaftshof und ein Haus von 1571 gehen auf Hartwig II. von Bredow (um 1530 – 1590) zurück. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Gut stark in Mitleidenschaft gezogen und das Haus – 1587 zu einem Massivbau umgebaut – zerstört. Höchstwahrscheinlich ließ Hans Christof von Bredow (1623 – 1691), der einzige überlebende der Linie, das Wohngebäude wieder aufbauen. Bereits 1731 errichtete Ludwig von Bredow (1655 – 1740) ein neues Herrenhaus, das von nun an als repräsentativer Familiensitz diente.
Architektur
Das herrschaftliche Haus war ein zweigeschossiger Barockbau mit Walmdach. An den Seiten flankierten mehrere Fachwerkgebäude, während sich direkt vor dem Haus die Gartenanlage öffnete. Georg Heinrich Eduard Freiherr von Bredow (1810-1888) bauten in den Jahren 1849 bis 1853 das Herrenhaus aus und veränderte den Charakter der Anlage vollständig, wenn auch der Kern des Gutshauses erhalten blieb. So wurde das Gebäude um ein Halbgeschoss mit einer Reihe kleiner Fenster erhöht, sowie – nach dem Vorbild der italienischen Renaissancevillen – mit einem Turm an der Ostseite und einer Orangerie an der Westseite ergänzt. Die Gartenfassade wurde als repräsentative Seite durch einen geschwungenen Mittelrisalit aufgewertet und neu gegliedert.
Zerstörung
Das Haus war bis zu den letzten Kriegstagen bewohnt. Rosa Haberzettel, die Witwe des Joachim Ludwig von Bredow (1867 – 1941) verließ Wagenitz im April 1945. Das Herrenhaus brannte danach vollständig aus. Über die genaue Ursache des Brandes kann nur gemutmaßt werden. An der Stelle des Baus wurde 1967 ein Wohnblock in Plattenbauweise errichtet. Ein altes Wirtschaftsgebäude in direkter Nachbarschaft des ehemaligen Schlosses überdauerte noch bis 1974 und wurde dann abgerissen. Auf dem Gutsgelände entstanden mehrere Neubauten. Die Ruine des denkmalgeschützten „Schwedenturms“ erinnert als einer der wenigen Überreste an den ehemaligen Adelssitz.
Quelle: Aufsteller „Park Tour“ Havelland am Parkeingang