Gestaltung und Nutzungsgeschichte bis 1945
Das Herrenhaus von 1731 – errichtet durch Ludwig von Bredow (1623-1691) – öffnete sich zu einer barocken Parkanlage hin, deren Strukturen lediglich auf einen heute verschollenen Ölgemälde aus dem 19. Jahrhundert dokumentiert. In Zuge des Hausumbaus der Jahre 1849 bis 1853 unter Georg Heinrich Eduart Freiherr von Bredow (1810-1888) wurde auch der Garten großzügig erweitert und umgestaltet. Es entstand ein Landschaftspark im englischen Stil, der bis 1945 überdauerte. Das vorhandene Netz von geschwungenen Wegen wurde ausgebaut und ein neues Wasser- und Grabensystem in Verbindung mit zwei bereit vorhandenen Teichen angelegt.
Die, für die englische Parkkunst so typische Kleinarchitektur fand auch ihren Platz in Wagenitz. Dazu gehörten eine mit Landschaften ausgemalte Säulenhalle und eine „Liebesinsel“ auf einem der Teiche. Eine künstliche Grotte aus dem 18. Jahrhundert, die aus zwei runden, jeweils mit einer Kuppel überdeckten Räumen bestand, wurde in den Parkbereich integriert.
Um 1900 erfuhr der Park eine weitere Erweiterungsmaßnahme. Mehrere Gewächshäuser und eine Terrasse mit Freitreppen und Figurenschmuck an der Gartenfassade des Hauses wurden errichtet.
Nutzung nach 1945 / Verfall / Wiederaufbau
Nach dem Brand des Schlosses am Ende des Krieges war der Park mit dem großen Baumbestand noch immer intakt. In den 1960er Jahren gab es Pläne, das Gelände von einem Landschaftsplaner gestalten und neu beleben zu lassen. Das Vorhaben wurde jedoch nie ausgeführt. Heute ist von dem Park immer noch eine Fläche von rund 10 ha übrig. Die Grünanlagen wurden 1990 ausgeholzt, verwilderten jedoch anschließend. Die neuesten gartenpflegerischen Maßnahmen machten die historischen Strukturen der Parkanlage wieder sichtbar. Die Grabdenkmäler der Familie von Bredow auf dem Gelände des ehemaligen Landschaftsparks befinden sich in einem restaurierungsbedürftigen Zustand.
Quelle: Aufsteller „Park Tour“ Havelland am Parkeingang