Aktuelles von den Bauarbeiten an und in der Gruft – Stand Januar 2021
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Die meisten Arbeiten an der Gruft finden zurzeit im Verborgenen statt. Im großen Kirchenschiff befindet sich die wohl größte Restauratorenwerkstatt im Havelland. Die Restauratoren und Wissenschaftler dokumentieren unentwegt all das, was sie dort vorgefunden haben, gleichen es ab mit Angaben aus dem Archiv der Familie von Bredow und aus anderen Unterlagen und entwickeln daraus die individuellen Restaurierungskonzepte (im Moment natürlich im Homeoffice). Viele der bestatteten Menschen werden bald wieder namentlich bekannt sein. Bei einem durfte ich bei der Bergung live dabei sein, es war ein Minister beim „Alten Fritz“. Der von außen sichtbare Bretter-Vorbau an der Ostseite ist ein Provisorium und zugleich der Hinweis auf den künftigen Eingang. Dahinter wurde die ursprüngliche Wandöffnung vollständig freigelegt. Wann der Zugang vermauert worden ist, darüber gibt es unterschiedliche Erkenntnisse. Im Inneren wurden in den letzten Monaten Putz-, Maurer- undMalerarbeiten ausgeführt. Das Raumklima wird durch eingebaute Messtechnik regelmäßig überwacht. Eine Erkenntnis daraus ist, dass die beiden Luken vergrößert werden. Wie der künftige Eingang aussieht, steht noch nicht fest. Denn auch dazu fehlen gesicherte Erkenntnisse. Die Gruft hat ungefähr eine Grundfläche von 70 qm und besteht aus drei Räumen mit Tonnengewölbe. Durch die Deckenhöhe von ca. 2,10 m ist sie gut begehbar und baulich in einem recht guten Zustand vorgefunden worden. Im Gegensatz dazu die Holzsärge: Nur einige Kindersärge sind äußerlich unbeschädigt und müssen nur gereinigt werden. Von den 26 Särgen sind inzwischen die meisten geborgen worden, viele davon befinden sich im Kirchenschiff, einige in der Restauratorenwerkstatt. Zuvor wurden die Bestattungen aus den geschädigten Särgen geborgen, um sie später dort wieder zu bestatten. Wie das genau passiert, hängt vom Zustand der vorgefundenen Sarginhalte ab. Man kann vereinfacht sagen, je stärker der Sarg geschädigt war umso mehr auch die Bestattung. Wenn ein Sarg geschlossen ist, wäre es dank der vorgefundenen relativ guten klimatischen Bedingungen normal, dass der dort beerdigte Leichnam mumifiziert ist – so wie der Landadelige Kahlbutz in Kampehl. Wir wissen inzwischen sicher, dass es diese Mumifizierungen auch in Wagenitz gibt. Aber, so ist unser Konzept, die unversehrten Särge werden nicht geöffnet und es wird auch keine gläsernen Sargdeckel geben. Wenn die Särge äußerlich repariert und teilweise neu gebaut sind, sollen sie wieder an ihrem Platz aufgestellt werden. Zwei von drei Räumen sind inzwischen dafür vorbereitet. In der Gruft selbst wird es keine baulichen Veränderungen geben, bis auf den Zugang, der künftig eine Begehung ermöglichen wird. Die Restaurierungsarbeiten vor Ort sollen im Februar weiter gehen. Andreas Flender
Abbildung: Aus jedem der drei Grufträume finden Sie hier die sogenannte Auffinde Situation, also bei der ersten Begehung
Quelle Bilder: Dr. Andreas Ströbl
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